Kirschlikör
Die Königin der Liköre: Zwei Wege zum perfekten Kirschlikör
Kirschlikör ist wahrscheinlich die beliebteste und am häufigsten zubereitete Spirituose in heimischen Küchen. Kein Wunder – seine tiefe, rubinrote Farbe und das intensive Aroma sind unvergleichlich.
Bei der Zubereitung gibt es eine ewige Debatte: Zuerst Zucker oder zuerst Alkohol? Wir gehören zu der Gruppe, die sagt: Zuerst Alkohol! Warum? Weil der Alkohol so tief in die Früchte eindringen kann und eine unerwünschte Gärung verhindert, die passieren könnte, wenn man die Kirschen zuerst mit Zucker bedeckt.
Eine goldene Regel vorab: Während der Herstellung mag es der Likör warm, aber nicht sonnig! Die Sonne raubt dem Likör seine wunderschöne Farbe und das Aroma. Stellen Sie Ihr Glas also an einen warmen, aber schattigen Ort.
Methode 1: Der traditionelle Weg (Für Geduldige)
Dies ist das Rezept für Liebhaber von tiefem, gereiftem Geschmack.
Zutaten:
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750 g Sauerkirschen.
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750 ml Spiritus (95% vol.) / Weingeist.
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250 ml abgekochtes, abgekühltes Wasser.
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400–500 g Zucker (Rohr- oder Weißzucker) – je nach Süßevorliebe.
Zubereitung:
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Entkernen: Entsteinen Sie die Kirschen. Profi-Tipp: Lassen Sie ein paar Kirschen mit Stein! Die Kerne verleihen dem Likör eine ganz spezielle, leichte Mandel-Bitternote (Marzipan-Aroma).
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Alkohol-Phase: Mischen Sie den Spiritus mit dem Wasser. Geben Sie die Kirschen in ein großes Glas und übergießen Sie sie mit der Alkoholmischung.
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Ruhen: Stellen Sie das Glas für 2–3 Wochen an einen warmen Ort. Schütteln Sie es ab und zu.
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Zucker-Phase: Filtern Sie den Alkohol ab (durch ein Sieb und einen Kaffeefilter) und stellen Sie ihn beiseite. Geben Sie nun den Zucker über die im Glas verbliebenen Früchte.
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Sirup: Warten Sie ca. 3 Wochen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat und den Saft aus den Früchten gezogen hat (wieder ab und zu schütteln).
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Finale: Filtern Sie den entstandenen Sirup und mischen Sie ihn mit dem zuvor abgegossenen Alkohol. Um wirklich alles aus den Früchten zu holen, können Sie die Kirschen am Ende noch einmal mit etwas Alkohol "ausspülen".
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Reifung: Ab in die Flaschen! Vergessen Sie den Likör am besten für 3–4 Monate. Je länger er steht, desto besser schmeckt er.
Methode 2: Die schnelle Variante (Mit Kirschblättern)
Wenn Sie es kaum erwarten können, ist dieses Rezept perfekt. Es nutzt auch die Blätter des Kirschbaums für ein interessantes Aroma.
Zutaten:
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1 kg Kirschen.
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100 frische Kirschbaumblätter (gewaschen).
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1 Liter Wasser.
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500 ml Spiritus (95% vol.).
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0,5 EL Zitronensäure.
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500 g Zucker.
Zubereitung:
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Entsteinen Sie die Kirschen.
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Geben Sie Wasser, Kirschen und die Blätter in einen Topf. Kochen Sie alles für 15 Minuten und lassen Sie es dann 24 Stunden stehen.
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Seihen Sie den Sud ab (am besten zweimal filtern, einmal grob, einmal fein).
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Geben Sie Zucker und Zitronensäure zum Saft und kochen Sie es erneut für 10 Minuten.
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Lassen Sie den Sirup abkühlen, mischen Sie ihn mit dem Spiritus und lassen Sie ihn einen Tag ziehen, damit sich die Aromen verbinden. Fertig!
Unsere Tipps für Genießer
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Bloß nicht wegwerfen! Die alkoholgetränkten Kirschen aus Methode 1 sind ein fantastisches Dessert-Topping für Eis, Kuchen oder in Schokolade getaucht.
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Variationen: Möchten Sie experimentieren? Ersetzen Sie den Spiritus durch Rum (dann kein Wasser mehr hinzufügen) für eine karibische Note. Auch Minzblätter, Himbeeren oder ein paar Tropfen Mandelessenz sorgen für spannende neue Geschmacksrichtungen.
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